Die muslimische Theologie geht davon aus, dass der Koran nicht geschaffen wurde, sondern von Ewigkeit her im höchsten (siebten) Himmel existiert hat. Zur Zeit Muhammad’s wurde er dann in den dritten Himmel transferiert. Von dort nahm der Engel Gabriel Stück um Stück, je nach Bedarf, mal von hier, mal von dort, um Muhammad, dem Propheten des Islam, den jeweiligen Inhalt mitzuteilen. Da Mohammed angeblich Analphabet war, gab er diese Texte seinen Gefährten mündlich weiter. Viele von ihnen lernten große Teile, manche sogar den ganzen, damals noch nicht schriftlich fixierten Koran, auswendig. Diese Männer wurden kurra (heute Hafiten) genannt.

War Muhammad ein Analphabet?

Nach kritischer Untersuchung ist es keineswegs nachgewiesen, dass Mohammed ein Analphabet war. Der arabische Begriff, der in Sure 7:158 mit “schreibunkundiger Prophet” oder ähnlich übersetzt wird, müsste eigentlich “Prophet für die Leute in der Unwissenheit” heissen. Wenn man dem Sprachgebrauch dieses Wortes im Koran nachgeht, sollte der Begriff besser mit (wie auch in Sure 3:21) “Prophet der Heiden” übersetzt werden. Die ‘Unwissenden’, also die Heiden wurden im Gegensatz zu den ‘Schriftbesitzern’ als ‘unwissend’ betitelt. Als ‘Schriftbesitzer’ galten die Juden und Christen, denn sie hatten ja heilige Schriften und waren darum nicht unwissend über Gott. Aber auch die Muslime, die ja nun diese ‘Offenbarung’ in ihrer eigenen Sprache erhielten, “damit sie [nun] verstehen können” (Sure 43:4), wurden dazu gerechnet. Zwei Überlieferungen berichten uns, dass Muhammad lesen und schreiben konnte. Bevor er den ‘Vertrag von Hudeibiya’ unterzeichnete, strich er die Worte “Apostel Allahs”, mit denen er darin betitelt war, aus, da sie von den Mekkanern beanstandet worden waren . Stattdessen setzte er selbst die Worte “Ibn Abdallah” (= Sohn des Abdallah) ein. Es ist auch bekannt, dass Muhammad auf dem Sterbebett um Schreibmaterial bat, um “ein Dokument zu schreiben, damit ihr niemals irregeführt werdet” (Ibn Sa’d, ‘Kitab al-Tabaqat al-Kabir’, Band 2, Seite 302).

Nach dem Tode Mohammeds gab es eine Anzahl von Gefährten, die den Koran oder zumindest grössere Teile davon, auswendig gelernt hatten (Kurra). Achtzig von diesen waren in einer Schlacht in Südarabien gefallen, was Abu-Bakr und Omar veranlasste, einem Schreiber Muhammads mit Namen Said-ibn-Thabit, aufzutragen, die vorhandenen Teile des Koran zu sammeln, zu ordnen und niederzuschreiben. Es existierten schon einzelne Stücke des Koran, die auf Schlüsselbeinknochen von Kamelen, Steinen und Pergament schriftlich fixiert waren, doch dies muss wohl sehr fragmentarisch gewesen sein. Der grösste Teil des Koran war im Gedächtnis jener Muslime festgehalten, die ihn auswendig gelernt hatten.

Der Koran als 'heilige Schrift'

Das Wort ‘Koran’ ist von kara abgeleitet, was ‘zitieren’ bedeutet (daher auch der Name Kurra für die, welche den Koran auswendig gelernt hatten), was die poetische Ausdrucksform der Araber dieser Epoche darstellte. Obwohl Niederschriften nicht unbekannt waren, war die allgemeine Kulturform der Vermittlung religiöser oder literarischer Texte das Zitieren, das öffentliche Vortragen. Somit war es einerseits ein revolutionärer Gedanke, den Koran schriftlich zu fixieren, andererseits hat sicher die Existenz der Bibel einen nicht unwesentlichen Anstoss dazu gegeben. 

Der Koran wird von den Muslimen als nasil (d.h. vom Himmel ‘herabgesandt’) betrachtet. Der Vorgang des Vermittelns heisst wahy, was oft mit Offenbarung übersetzt wird, aber eigentlich eher ‘Inspiration’ bedeutet.

Der Inhalt des Korans

Ein sehr grosser Teil des Koran gibt biblische Geschichten wieder, wenn auch oft falsch verstanden bzw. aus nichtkanonischen Quellen. Sie weichen nicht nur in der Form, sondern oft auch im Inhalt von den biblischen Berichten ab. Mohammeds Wissen über das Alte Testament entstammte zweifellos jüdischen Quellen (Talmud, Mischna, die Targumim) die oft phantasievolle Ausschmückungen und Abweichungen von den echten, nüchternen Geschichten des Alten Testamentes enthalten. Obgleich Mohammed auf viele der historischen Berichte der Bibel zurückfällt, wie z.B. das Leben Noahs, Abrahams, Isaaks, Jakobs, Josefs, Moses u.a., sind seine Darstellungen doch fragmentiert und spiegeln die geistlichen Inhalte dieser Texte nicht wider. Darüberhinaus sind all diese Geschichten ohne eine erkennbare Sequenz und bilden somit ein inhaltliches Chaos. Ein weiteres grosses Thema bilden das Gericht, Paradies und Hölle, die sowohl drastisch, als auch recht sinnlich, beschrieben werden.

Immer wieder sind Texte von Segensverheißungen für gläubige Muslime eingefügt. “Fürchtet Allah und seinen Gesandten” oder ähnlich, ist ebenfalls ein sich oft wiederholender Aufruf. Ein weiterer Teil des Koran widmet sich der Verteidigung des Prophetenamtes Mohammeds und seiner Auseinandersetzung mit denen, die ihn nicht als Gesandten Allah’s anerkennen wollten. Wir finden eingewobene ‘Offenbarungen’, die seine eigene Machtposition und seinen Einfluss von ‘oben’ her absichern und auch Taten rechtfertigen, die anderen Menschen als Sünde angerechnet würden. Die späteren, medinischen Suren befassen sich im Wesentlichen mit pragmatischen Anweisungen, die das Zusammenleben in der Gemeinschaft regulierten und natürlich auch das Werden eines islamischen Reiches fördern sollten. Das schliesst Fragen der Kampfführung eben so ein, wie den Umgang mit heidnischen Praktiken und vieles andere mehr. All dies kann man schwerlich als Vervollkommnung oder Verbesserung der Botschaft des Neuen Testaments ansehen. Wir sollten uns auch immer wieder daran erinnern, dass wir vor ‘anderen’ Evangelien gewarnt werden (2. Kor 11:4 und Gal 1:6-7).

Die Struktur des Koran

Der Koran besteht aus 114 Kapiteln, die Suren genannt werden und in ayas, d.h. Verse, unterteilt sind. Er wurde in einem Zeitraum von etwa 23 Jahren ‘gegeben’. Die Suren im Koran sind nicht chronologisch geordnet und, zumindest die langen Kapitel, sind oft über längere Zeit recht willkürlich zusammengestückelt worden.

Von Sure 1 abgesehen, sind sie etwa nach ihrer Länge geordnet. Die zweite Sure ist die längste und die letzten Suren die kürzesten. Gelehrte (im besonderen Theodor Nöldeke in ‘Die Geschichte des Qorans‘) haben, wenn auch mit etwas abweichendem Ergebnis, versucht, die Suren in eine chronologische Reihenfolge zu ordnen. In manchen Fällen ist das nicht schwer, da wir eine umfangreiche Biographie von Mohammed und damit eine relativ gute zeitgenössische Berichterstattung zur Verfügung haben. Orientalisten haben die Suren, eines besseren Verständnisses willen, folgendermassen unterteilt:

Die mekkanischen Suren stammen aus der Zeit von 610-622 n.Chr. und sind wiederum in drei Untergruppen geteilt. Die medinesischen Suren stammen aus der Zeit von 622-632 n. Chr. Von den mekkanischen Suren gehören 48, meist kurze, zur Frühzeit, 21 in die mittlere Epoche und 21 in die Zeit vor dem Wechsel nach Medina. In Medina wurden die restlichen 24 Suren zugefügt.

Das Ansehen des Koran

Muslime mögen Kritik an ihrem Verhalten, ihren religiösen Praktiken und Überlieferungen, selbst ihren Theologen, hinnehmen, aber sie dulden keine Form von Kritik am Koran und ihrem Propheten, weder von Orientalisten und Naturwissenschaftlern, noch von Archäologen oder Theologen. Muslime glauben, dass der Koran die identische Kopie eines himmlischen Urbuches ist, das, nach der Mehrzahl der Muslime, unerschaffen, d.h. ewig, ist. Sie meinen, dass bis hin zu den Satzzeichen, Überschriften und der Einteilung der Suren, alles Offenbarung darstellt. Das theologische Problem dabei ist, dass im Fall der Göttlichkeit und Unerschaffenheit des Koran, dieser neben Allah steht und somit den gleichen Status geniesst. Damit wäre der Koran Allah als ‘Partner’ zugesellt. Allah einen ‘Partner’ zuzuordnen, wird im Koran aber als die höchste Form der Ketzerei angesehen. Somit hat man sich selbst in eine Zwickmühle gebracht.

Leute aus dem westlichen Kulturkreis sollten auch wissen, dass das halb gesungene Vortragen des Koran in arabischer Sprache einen eigenartigen Einfluss auf die Psyche zuhörender Muslime ausübt. Es ist zu beobachten, dass Muslime dabei in eine Art Verzückung fallen, obwohl sie in vielen Fällen den Inhalt gar nicht verstehen, weil sie der arabischen Sprache unkundig sind. Was immer die Ursache sein mag, spiegelt sie doch die Verehrung für den Koran wider.

Die Manipulation des Textes

Nun ist die Zeit auch nicht spurlos am Koran, seiner Form und seinem Inhalt vorbeigegangen. Schon zu Lebzeiten Muhammad’s wurden eine unbekannte Anzahl von Korantexten geändert bzw. ausgetauscht. Eine chronologische Anordnung des Koran wäre bei diesem Dilemma von Wichtigkeit, da eine koranische Doktrin erklärt, dass im Falle eines Widerspruchs im Koran, frühere Offenbarungen durch spätere aufgehoben bzw. ersetzt werden.

Der ersetzte Text wird im theologischen Sprachgebrauch mansukh genannt. Der Abschnitt, der seine Stelle eingenommen hat, heisst nasikh. Das basiert auf den Aussagen der Suren 16:102 und 2:107, worin es heisst: “Wenn wir [i.e. Allah] einen Vers im Koran hinwegnehmen und einen anderen an dessen Stelle setzen - und Allah muß doch wahrlich die Richtigkeit seiner Offenbarungen am besten kennen - so sagen sie (i.e. die Ungläubigen), daß dies eine Erfindung von dir (i.e. Muhammad) sei; doch der größte Teil von ihnen versteht nichts davon.” “Verwerfen wir gegebene Zeichen (Verse werden im Koran Aya genannt, was ‘Zeichen’ bedeutet) des Buches (Koran) oder lassen wir sie vergessen, so gibt unsere Offenbarung gleich Gutes dafür oder Besseres. Weißt du denn nicht, daß Allah allmächtig ist?” (Sure 2:107).

Jalalu'd-Din, ein arabischer Theologe, sagte einmal, dass die Zahl der ersetzten Verse auf zwischen 5 und 500 geschätzt wird (‘Dictionary of Islam’ von T.P. Hughes, S. 520). (Detailiertere Informationen darüber sind in dem Buch ‘Christen fragen Muslime’ zu finden).

Okkulte Phänomene bei den Offenbarungen des Koran

Unser Wissen über okkulte Phänomene im Islam basiert, wie alle andere Informationen hier, ausschliesslich auf islamischen Quellen. Diese lassen einen erschrecken: “Obadah-ibn-Swamet berichtete, dass, wenn eine Offenbarung über den Propheten kam, er total verstört aussah und sein Antlitz sich veränderte.” (Mischkatu’l-Masabih, Band 4, Kapitel XLIV, Teil 3, Vers 80). In Ali Halabi’s ‘Isanu’l-Uyun’ lesen wir eine Aussage des Said ibn Thabit, die berichtet, dass Muhammad, wenn er Offenbarung erhielt, “zitterte, dass sein Mund schäumte und er wie ein junges Kamel brüllte…. Wenn ‘Gabriel’ ihn aufsuchte, wurde er überaus bedrückt, seine Stirn war voller Schweiss und seine Augen blickten wild um sich. Er sah dann aus, als wäre er in Todesqualen. Wenn dann seine Sinne nachgaben, benahm er sich wie ein Berauschter” (‘Mizan ul Haqq’ 1867 von C.G. Pfander Seite 121). “Wenn immer der Prophet Inspirationen empfing, schien es, als ob seine Seele von ihm genommen würde, denn er fiel immer in eine Art von Ohnmacht und er sah berauscht aus” (ebd. Seite 346). “Wenn Muhammad eine Offenbarung erhielt’… verursachte ihm dies viel Schmerzen... er begann mit seinem Hemd seinen Kopf zu bedecken, wobei er schrecklich litt” (Ahmad ibn Hanbal, I, 464). Muhammad sagte auch einmal, “oft glaube ich vor Schmerzen sterben zu müssen” (ebd. II, 222).

Das sind für alle, die die okkulte Szene etwas kennen, alarmierende Anzeichen. Weiter wird berichtet, dass Muhammad’s Freunde fürchteten, dass er unter einem ‘bösen Blick’, gleichsam einer Verwünschung, litt. Es wird berichtet, dass seine Mutter einen Zauberspruch über ihm auszusprechen pflegte, um ihn von dessen Effekt zu befreien (Ali Halabi’s ‘Isanu’l-Uyun’). Muhammad fürchtete anfangs selbst, ein Zauberer zu sein. In seinem Kommentar zum Koran (1977) schreibt der bekannte islamische Theologe Maududi zu Suren 113 und 114: “Nach den Traditionen war der heilige Prophet unter den Einfluss von Zauberei gekommen und er erkrankte davon. Was den historischen Aspekt anbelangt, muss man den Effekt von Magie auf den heiligen Propheten als bestätigt ansehen….Dies wurde von Bukhari, Muslim, Nasai, Ibn Majah, Imam Ahmad, Abdur Razzaq, Humaidi, Baihaqi, Tabarani, Ibn Sad, Ibn Mardayah, Ibn Abi Shaibah, Hakim, Abd bin Humaid und anderen Traditionalisten (i.e. Hadithensammlern) aufgrund von Aussagen der Hadrat Aishah, Hadrat Zaid bin Arqam and Hadrat Abdullah bin Abbas bestätigt.”

Die Schlussfolgerung der jüdischen und heidnischen Zeitgenossen Muhammads war, wie wir aus dem Koran ersehen können, dass er nicht nur als Mensch, sondern besonders als ‘Prophet’ unter magischem Einfluss stand. Tatsache ist, dass im Koran das Heilsgeschehen Gottes, das zentrale Thema der Bibel, nicht nur in Frage gestellt, sondern vehement geleugnet wird. Das beantwortet natürlich auch für Christen die Frage nach der Quelle der Offenbarungen Muhammad’s.

Der Koran - Göttliche Offenbarung?

Offensichtlich bejahen Muslime diese Frage. Ihre Begründungen dafür sind folgende:

  1. Muhammad behauptete, dass was er empfing göttliche Offenbarung sei.
  2. Das Original in der arabischen Sprache besitzt hohe literarische Qualität. Ein Kommentar aus den Hadithen beschreibt es folgendermassen: “Der Koran ist das größte Wunder unter den Wundern der Welt. Er hat wiederholt die Menschen der Welt herausgefordert, seinesgleichen hervorzubringen, aber sie brachten es nicht fertig, und die Herausforderung ist bis auf den heutigen Tag ohne Antwort geblieben... Dieses Buch hat, nach dem einstimmigen Urteil der Gelehrten dieser Welt, eine sonst unerreichte Diktion und ist einmalig in seinem Stil, seiner Rhetorik, seinen Gedanken und in der Qualität seiner Gesetze und Vorschriften, welche die Geschicke der Menschheit gestalten sollen” (Miskhat III, S. 664).

    Der Koran sagt: “Wollten sich auch die Menschen und Geister (Dschinns) zusammentun, um ein Buch, dem Koran ebenbürtig, hervorzubringen, so würden sie dennoch kein ähnliches zustandebringen, und wenn sie sich auch noch so sehr untereinander behilflich wären” (Sure 17,89; vergleiche auch Sure 2,24).
  3. Der Koran ist nach 1300 Jahren seiner Existenz, im Gegensatz zur Bibel, vor allen Veränderungen bewahrt geblieben, und nicht ein einziges Tüpfelchen ist geändert worden.
  4. Es gibt Menschen, die den Koran auswendig und fehlerfrei zitieren können (Hafiten).
  5. Der Koran enthält prophetische Aussagen, welche Vorhersagen enthalten, die sich später erfüllt haben.
  6. Das Kommen Muhammads ist in der Bibel vorhergesagt worden.

Als Antwort auf diese Behauptungen müssen wir allerdings kategorisch feststellen, dass

  1. das Zeugnis eines einzigen Menschen überhaupt kein Beweis ist. Wir verweisen in diesem Fall auf das Urteil der Bibel (5. Mose 19:15 und Matth. 18:16), wo es heisst, “dass aus zweier oder dreier Zeugen Mund jede Sache bestätigt werde”.
  2. Eine gute literarische Qualität (gemessen an anderen Werken der Literatur) ist in keiner Weise ein Hinweis auf eine göttliche Herkunft. Sonst könnte man ebenso bei Werken von Homer, Goethe oder Shakespeare wegen ihrer literarischen Qualität göttlichen Ursprung annehmen.

    Der Herausforderung des Koran, einen Text zu erstellen, der dem Koran literarisch und inhaltlich ebenbürtig ist, haben sich mehrere Autoren sehr überzeugend gestellt. Leider ist darauf nie eine offizielle Stellungnahme aus dem Lager des Islam gekommen, und die Herausforderung wird weiterhin als Argument benutzt, was die Unehrlichkeit der Ulama (Theologen) zur Schau stellt.
  3. Es ist nachweisbar unehrlich, wenn behauptet wird, der Koran sei keiner formalen und inhaltlichen Änderung zum Opfer gefallen. Es gibt Tausende von graphischen und viele, viele grammatische und inhaltliche Änderungen, die anhand alter Manuskripte nachgewiesen werden können. (Mehr darüber in “Christen fragen Muslime”).
  4. Wir wissen, dass Menschen, die ein sogenanntes fotografisches (eidetisches) Gedächtnis haben, ohne Schwierigkeiten lange Passagen aus Büchern, die sie vielleicht nur einmal gelesen haben, Wort für Wort zitieren können. Dieser Umstand bezeugt weder einem Buch noch denjenigen, die es auswendig hersagen können, göttliche Herkunft. Doch selbst wenn der Koran, wie es üblich ist, über eine Periode von mehreren Jahren auswendig gelernt wird, ist damit kein Beweis erbracht, dass er einer göttlichen Quelle entstammt.
  5. Die einzige ‘prophetische’ Aussage (Sure 30:1-4) war eine politische, leicht vorhersehbare Prognose, die in weniger als 10 Jahren (!) erfüllt werden sollte, aber sich erst 12 Jahre danach verwirklichte. Gemessen an biblischer Prophetie, die oft Hunderte, ja Tausende von Jahren vor der unvorhersehbaren Erfüllung aufgeschrieben wurde, kann so eine Prognose nicht als Prophetie eingestuft werden.
  6. Die von Muslimen angeführten ”prophetischen Aussagen der Bibel über Muhammad” finden wir im 5. Mose 18:15-19 und Johannes 14:25 und 16:7,12. Der erste Text ist eine Vorhersage des Kommens eines Propheten und bezieht sich eindeutig auf Jesus (der angekündigte Prophet musste ein Jude sein!), und die NT Texte kündigen das Kommen des ‘Trösters’, des Heiligen Geistes, an. Muslime funktionieren dies um und interpretieren den Text als einen Hinweis auf Muhammad. Das Problem dabei ist, dass dieser weder ein ‘Geist’ war, noch ewig bei uns (d.h. den Jüngern Jesu) ist (14:16). Somit ist auch dieses Argument hinfällig.

Der Koran ist nicht übersetzbar

Der Koran kann nur wirklich im Original, d.h. der arabischen Fassung, in den Feinheiten des Inhalts verstanden werden, behauptet der Islam. Abgesehen, dass eine solche Aussage, wenn überhaupt gültig, auf alle Schriften bzw Aussagen zutrifft, wird hier dem Koran selbst widersprochen, der ausdrücklich erklärt, dass der Koran auf Arabisch gegeben wurde, “damit ihr (i.e. die Araber) es versteht” (Sure 43:4). Wenn nun erwartet wird, dass Muslime arabisch lernen müssen, um den Koran lesen und verstehen zu können – anstatt eine qualifizierte Übersetzung zu benutzen – ist das eine Umkehrung des ursprünglichen Anliegens.

Nun muss noch hinzugefügt werden, dass Muslime grundsätzlich keine Übersetzungen von Nicht-Muslimen akzeptieren und dass die einzigen wirklich guten Übersetzungen aus nicht-muslimischer Hand stammen. Ehrlicherweise werden Korantexte, die von Muslimen in andere Sprachen übertragen werden, meist nicht Übersetzungen, sondern ‘Interpretationen’ genannt, und das sind sie tatsächlich auch. Die englischen Texte z.B. sind so stark interpretiert, dass sie nicht nur unklar, sondern obendrein auch noch sehr ungenau sind.